Dann und wann werde ich gefragt, welche Musik ich gerne höre, welche Interpreten ich mag, was mich anspricht und was mich vertreibt. Musik... ein wohl unermessliches Gebiet von verschiedensten Werken und Eintagsfliegen, von grossartiger Komposition und banalem Geträlle.
Wo soll ich anfangen, was mir gefällt und was nicht? Gar nicht so einfach. Eine Vorbemerkung muss ich erst mal ganz zuerst loswerden. Musik ist für mich Kunst (was bekanntlich von Können kommt) und nicht einfach Kommerz. Wenn grossartige Musik dann auch noch rentiert, umso besser. Wenn aber dem Umsatz zu liebe und des Füllens von Radiokanälen einfach nur Bullshit produziert wird, so zappe ich weg.
Gute Musik hat für mich auch eine gewisse Unverwechselbarkeit, einen grossen Wiedererkennungswert zum Inhalt. Es mag deshalb nicht so erstaunlich sein, dass die klassische Musik halt schon einen grossen Stellenwert hat bei mir. Es ist halt schon eine andere Dimension, wenn ein Symphonie- oder Opernorchester mit 30 oder 50 Musikern bestückt ist, die ein perfektes, harmonischen Zusammenspiel verschiedenster Instrumente darbieten. Für mich ist es ein Erlebnis, wenn ich grosse Werke von genialen Komponisten (hier ist das Wort "genial" ausnahmsweise mal angebracht) durch ein grossartiges Orchester hören kann. Da ist die Standardbestückung vieler heutiger Bands (1 Schlagzeug, 2 Gitarren, 1 Keyboard) halt schon nur eine klägliche Angelegenheit dagegen. Die Musikwelt hätte etwa 200 verschiedne Instrumente zu bieten und man serviert uns immer dieselben. Schade. Diese Leute haben ja wahrscheinlich noch nie etwas von einem Fagot, einem Violoncello oder einem Steinway Flügel gehört. Hätten sie, so wäre ihnen das Erlernen eines solchen Instrumentes wahrscheinlich eh zu aufwändig.
Grossartige Musik hat nicht vor hundert Jahren aufgehört, produziert zu werden. Wenn ich daran denke, dass man drei gesungene Worte hört und weiss, "das ist Tina Turner" so ist offensichtlich, dass auch in den letzten Dekaden einiges an Wertvollem geschaffen wurde. Leider halt eben nicht allzuviel. Schallend lachen musste ich im 2010, als Radio DRS3 jeweils schwafelte "Pop- und Rockmusik, für die Ewigkeit" und dann Stücke vorstellte, bei denen man eigentlich weiss, dass die in zwanzig Jahren kein Mensch mehr hört. Aber das ist eben das Thema "Kanäle füllen". Und wenn Musik so komponiert wird, dass alles in einer Oktave stattfindet, damit eine durchschnittliche Sängerin, die das nie gelernt hat, einigermassen klar kommt damit. Zudem muss ein erfolgreiches Musikstück heute so geschrieben und intoniert werden, dass die Gestellauffüllerin im Aldi - die ja auch nicht singen kann - das wenigstens mitträllern kann.
Musik ist ja nicht einfach eine Aneinanderreihung von Tönen, Musik hat auch was mit Mathematik zu tun. Bestimmte Frequenzen harmonieren mit anderen, andere wieder nicht. Die Tonleiter zum Beispiel ist kein Zufall, sie ist eine Abfolge von Frequenzen, die zusammenpasst, egal in welcher Tonlage. Das zu verstehen setzt natürllich eine Ausbildung in Musik voraus (die ich übrigens auch nur rudimentär habe, ich weiss einfach irgendwie intuitiv "das stimmt"). Wenn mir jemand Musik vorspielen will, dann setze ich voraus, dass er das gelernt hat, sei es bei einem Konservatorium oder durch einen Lehrer, der sein Können weitergeben kann. Einfach so Mikrofon in die Hand nehmen und losträllern, unterstützt von drei oder vier Instrumenten, so verstärkt und tontechnisch laufend korrigiert so dass die Fehler weitgehend zugedeckt werden, das geht bei mir nicht durch.
Musik ist Geschmackssache klar. Aber dennoch, man kann Musik auch in Kategorien einteilen, in Wertvolles, Unterhaltendes, Bemühendes und bei mir ist die unterste Stufe schlicht "Lärm". Die Leute, die etwas von Musik verstehen, geben in ihren Rezensionen ja schon in etwa einen Anhaltspunkt, um Spreu und Weizen voneinander zu trennen.
Der langen Worte genug: Hier ist meine Favoritenliste. Jawohl, sie repräsentiert meinen Geschmack und wenn ich etwas verreisse, dann hat das ja nur der Steinegger gemacht, der Mainstream kann es weiterhin gut oder "genial" finden, auch wenn es künstlerisch noch so wertlos ist... *smile
Zudem: Es ist eine Teil-Zusammenstellung von dem was mir gefällt oder eben missfällt. Die Liste ist natürlich alles andere als abschliessend. Dann und wann werde ich wieder mal was ergänzen.
Genial, unübertrefflich |
Das ist Musik, zu deren Schöpfung es ein hohes Mass an Genialität erforderte. Musik, die direkt in das Unbewusste geht, dort durchaus auch Bilder erzeugt, Emotionen hochkommen lässt.
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Beethoven. Ludwig van | Gesamtwerk | |
Chopin, Fréderic | Gesamtwerk | Definitiv ein Meister |
Rachmaminov, Sergej | Symphonie Nr. 2 | |
Ravel, Maurice | Boléro | Diese schier endlose Wiederholung, aber mit immer wieder neuen Instrumenten, geht ins Mark. Grossartig |
Smetana | Moldau | Man sieht den Fluss vor dem geistigen Auge... erst ein Rinnsal, am Schluss ein Strom |
Strauss, Johann |
An der schönen blauen Donau Wiener Blut |
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Tschajkowsky, Peter | Klavierkonzert # 1 | |
Verdi, Giuseppe | Aida Nabuccho |
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Vivaldi, Antonio | da mag ich eigentlich auch alles | |
Hoher Standard, künstlerische Glanzleistung |
Solche Musik schreiben/Interpretieren Künstler, die eine solide musikalische Ausbildung haben und mit harter Arbeit ein Denkmal gesetzt haben. Oder sie hatten einfach ein Talent, das unerklärlich ist. |
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Armstrong, Louis | eigentlich alles | eine Ausdrucksstärke, die seinesgleichen sucht |
Beatles, The | so ziemlich das Gesamtwerk | |
Bizet, Georges | Carmen | Das Leben des Volkes auf der Strasse genial in in Musik verwandelt |
Charles, Ray | was für eine Ausdruckskraft! | |
Franklin, Aretha | so ziemlich alles | Brilliante Sängerin, mitreissend |
Gershwin, George |
Ein Amerikaner in Paris Porgy and Bess |
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Jackson, Mahalia | eine schwarze Frauenstimme von beeindruckender Kraft | |
Jürgens, Udo | Ein Entertainer von einsamer Qualität, deshalb auch 50 Jahre im Geschäft |
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James Last Orchestra |
Sicher ein Oldtimer, aber welch grossartiger Big Band Sound, in modernstem Arrangement |
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Miller, Glenn, Orchestra | absolut eigener Stil, unkopierbar, perfekt in der Darbietung | |
Mozart, Wolfgang Amadeus | vieles | gewisse Stücke ähneln sich für meinen Geschmack zu stark |
Presley, Elvis | fast alles ist wirklich gut | |
Segovia, Andrés
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DER Meister der klassischen Gitarre | |
Sousa, John Philip | seine Märsche | Kaum einer hat es fertig gebracht, so viel nationalen Pathos in seine Musik zu integrieren |
Turner, Tina | die Frau erschlägt einen mit ihrer Kraft und Energie | |
Webber, Lloyd | Phantom of the Opera | Eine in ihrer Art einmalige Musik, die natürlich auch von der guten Story lebt |
Unverkennbar, gute Arbeit |
Viel Kreativität, aber auch Witz und Freiheit in der Darstellung. Gute Musikalität, unverkennbar in der Art. |
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Cicero, Roger | witzig und packend, super Stimme | |
Lindenberg, Udo | Zug nach Pankov | Er hat Zeichen gesetzt, er ist unverkennbar, originell und musikalisch zu Hause |
Rolling Stones | ||
Sina | Tiefgründige Texte, gesanglich schön vorgetragen, originell | |
Sinatra, Frank | New York, New York | einmalig und unverkennbar |
Eher mittelmässig, einige Highlights, aber auch viel Nonsens |
Ab hier ist es nicht mehr so wichtig, ob man die Produktionen gehört hat und ob man sie weiterhin noch hören wird. | |
Jackson, Michael | bedarf eigentlich keines Kommentars, ausser, dass es ihm immer wieder gelungen ist, die Leistungen von Leuten um ihn herum zu einer einzigartigen Show hochzustylen. | |
Madonna | Es gibt Lieder, die man anhören kann, aber viele sind es nicht. | |
Mangelhaft |
Gut gemeint, man möchte dabei sein, das Talent reicht für eine grossartige Produktion jedoch nicht aus. |
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DJ BoBo | kann eigentlich weder singen noch tanzen, überdeckt aber die eigenen Mängel recht gut mit externem Personal | |
Eher eine Zumutung |
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Rap im allgemeinen | ||
Stress | ||
Geschmackssache |
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Marley, Bob | nervtötend | |
Shaggy | Boombastic | na ja |
Talentlos |
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Baschi | ||
Lärm |
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AC / DC | sind es nicht wert, kommentiert zu werden. | |